22.03.2023

DVGW meldet Durchbruch bei Einführung von Wasserstoff

Wie Medien in Deutschland meldeten, ist der deutschen Gaswirtschaft ein Durchbruch bei der Einführung von Wasserstoff gelungen. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) informierte Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Schreiben darüber, dass „sämtliche Rohrleitungsstähle für den Transport von Wasserstoff grundsätzlich geeignet“ seien. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner erhielten diese Nachricht.

Aus Sicht des DVGW ist damit „das Thema des effizienten und großtechnischen Transports von Wasserstoff grundsätzlich gelöst!“ Damit ist es auch möglich, in vielen industriellen Anwendungen fossiles Erdgas durch grünen Wasserstoff zu ersetzen, da über leistungsfähige Gasnetze – sowohl umgerüstete Erdgasleitungen als auch neu gebaute – die Produktionsstätten mit sauberer Energie versorgt werden können.

Der DVGW hat im Rahmen seines Innovationsprogramms Wasserstoff das Forschungsprojekt SyWestH2 durchgeführt. Dabei wurden Stahlbauteile von Erdgasleitungen auf ihre Wasserstofftauglichkeit untersucht, um das DVGW-Regelwerk für den Einsatz von bis zu 100 % Wasserstoff anpassen zu können. Hierzu existiert bereits das amerikanische Regelwerk ASME B 31.12 (Dezember 2019). Es ist daher geplant, die Bewertung an die ASME B 31.12 anzulehnen und im DVGW-Regelwerk zu verankern.

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Die bruchmechanischen Prüfungen, die für die Erstellung der ASME-Norm herangezogen wurden, sind jedoch nur an amerikanischen Stählen durchgeführt worden. Diese unterscheiden sich teilweise von den in Deutschland verwendeten Stahlsorten. Daher wurde im Rahmen von SyWestH2 die „H2-Tauglichkeit von Stählen“, wie sie in der deutschen Erdgasinfrastruktur eingesetzt werden, dahingehend untersucht, ob die Bewertung des ASME-Standards auf die Situation in Deutschland übertragen werden kann.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes SyWestH2 zeigen nun, dass die Bewertungen des ASME-Standards sogar zu konservativ sind und „dass sich das Betriebsverhalten beim Transport von Wasserstoff unter den in Gasversorgungsnetzen üblichen Betriebsbedingungen nicht von dem von Erdgas unterscheidet“. Die Restlebensdauer der installierten Rohrleitungen liegt für den Betrieb mit reinem Wasserstoff bei etwa 100 Jahren. Weiterhin wurde festgestellt, „dass die Untersuchungsergebnisse auf das gesamte deutsche Gasnetz übertragbar sind“.