Am 21. Januar wurde im Rahmen der ersten Ministerkonferenz für den südlichen Wasserstoffkorridor in Rom eine gemeinsame Absichtserklärung (JDol) zur Entwicklung des Korridors von Österreich, Deutschland, Italien, Algerien und Tunesien unterzeichnet. Die Schweiz und die Europäische Kommission nahmen ebenfalls als Beobachter teil. Das Treffen verdeutlichte die politische Unterstützung und die enge Zusammenarbeit der beteiligten Länder, die durch die Unterzeichnung der Erklärung konkretisiert wurde. Österreich wurde durch Jürgen Schneider, Leiter der Sektion „Klima und Energie“ im Klimaministerium, vertreten.
Ziel des Südkorridors ist der Aufbau einer rund 3500-4000 km langen Pipelineverbindung für gasförmigen Wasserstoff zwischen Nordafrika und Italien, Österreich sowie Deutschland. Der europäische Abschnitt des Korridors ist laut den aktuellen Planungen der Fernleitungsnetzbetreiber 3250 km lang und wird zu 60-70% aus umgerüsteten Erdgaspipelines bestehen. So könnten jährlich bis zu 163 TWh erneuerbarer Wasserstoff nach Europa und 55 TWh über Österreich nach Deutschland transportiert werden.
Die österreichischen Fernleitungsnetzbetreiber Gas Connect Austria GmbH und TAG GmbH sind an dem Projekt beteiligt. Zudem plant die Verbund AG zusammen mit internationalen Partnern im Rahmen des Projekts „H2 Notos“ den Aufbau von Erzeugungskapazitäten in Nordafrika.
Die unterzeichnete Absichtserklärung betont die zentrale Rolle des südlichen Wasserstoffkorridors bei der Verbindung der erneuerbaren Wasserstoffproduktion in Nordafrika mit den Nachfragezentren in der EU. Die Initiative soll ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Energiesicherheits- und Dekarbonisierungsstrategie werden.