09.10.2025

Energiewende vor Ort: Wallern speist erstmals Biomethan ins Gasnetz ein

Seit Mai 2025 wird in Wallern an der Trattnach Biogas zu hochwertigem Biomethan veredelt – und sorgt so für eine flexible Nutzung im Wärmebereich, in der Industrie oder im Verkehrssektor. Die Biogas Trattnachtal GmbH, eine Tochter des Reinhaltungsverbands Trattnachtal, betreibt die Biogasanlage, die biogene Abfälle sowie Klärschlamm aus der regionalen Abwasserreinigung verwertet, seit 2008. Während das Biogas bisher in Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wurde, setzt man nun auf die effizientere Einspeisung ins Gasnetz.

V. l. n. r.: Stefan Grassmann (GF Wels Strom GmbH), Max Hiegelsberger (Präsident des Oö. Landtags), Maria Pachner (Obmann Stellvertreterin RHV & BGM Grieskirchen), Dominik Richtsteiger (Obmann RHV & BGM Wallern an der Trattnach), Daniel Schürz (GF Biogas Trattnachtal GmbH), Sabine Binder (Zweite Präsidentin des Oö. Landtags), Thomas Antlinger (SPÖ-Landtagsabgeordneter), Karin Kreuzmayr (RHV Trattnachtal)
Lukas Kastner

Energieeffiziente Membrantechnologie

Kernstück der neuen Aufbereitungsanlage ist eine dreistufige Membrantechnologie mit 16 Hochleistungsmembranen des Herstellers Evonik Fibres. Die Technologie reinigt das Biogas so weit, dass es mit einem Reinheitsgrad von über 98 Prozent Erdgasqualität erreicht. Pro Stunde werden so bis zu 200 Kubikmeter Biomethan in das Netz der Netz Oberösterreich GmbH eingespeist. Das entspricht einer Jahresproduktion von rund 18 Gigawattstunden erneuerbarer Energie – genug, um etwa 1.000 Haushalte zu versorgen.

Lukas Kastner

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft

„Mit dieser neuen Generation der Biogasaufbereitung leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele – regional, erneuerbar und wirtschaftlich sinnvoll“, betont Geschäftsführer Daniel Schürz. „Biomethan ist CO₂-neutral, vielseitig einsetzbar und speicherbar – und daher ein unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende.“
Die Anlage zeigt zugleich, wie Kreislaufwirtschaft praktisch funktioniert: Aus Abfällen und Klärschlamm entsteht Biogas und schließlich Biomethan mit Erdgasqualität – jedoch vollständig erneuerbar. So wird regionale Infrastruktur modern genutzt und ein Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet.

Lukas Kastner