17.06.2025

Fast 1 Milliarde Euro EU-Fördermittel für Grünen Wasserstoff

Die EU-Wasserstoffstrategie zielt darauf ab, bis 2030 jährlich mindestens zehn Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff zu produzieren und ebenso viel zu importieren. Zur Unterstützung dieses Ausbaus stellt die EU erhebliche Fördermittel bereit.

Im Dezember 2024 fand die zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank (EHB) statt. Im Mai 2025 wurden die Zuschläge vergeben: 15 Projekte im Europäischen Wirtschaftsraum dürfen mit Subventionen erneuerbaren Wasserstoff produzieren. Die Beihilfen sollen die Differenz zwischen Produktionskosten und Marktpreis ausgleichen und so den Markthochlauf beschleunigen.

Nur Projekte, die zum Zeitpunkt des Antrags noch nicht begonnen worden waren und eine installierte Mindestleistung der Elektrolyseure von 5 MWe aufwiesen, waren förderungsfähig. Die Kapazität der Elektrolyseure muss an einem einzigen Standort vorhanden sein. Eine virtuelle Bündelung von Kapazitäten ist nicht zulässig.

Die ausgewählten Projekte sollen innerhalb von zehn Jahren insgesamt 2,2 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff erzeugen und dadurch über 15 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Der Wasserstoff wird unter anderem im Verkehr, in der Chemieindustrie sowie zur Herstellung von Methanol und Ammoniak eingesetzt.

Zwölf Projekte erhalten eine feste Prämienförderung zwischen 0,20 und 0,60 Euro pro Kilogramm. Erstmals wurde zudem ein eigenes Budget für Projekte mit maritimen Anwendungen reserviert – etwa für den Einsatz von Wasserstoff in Bunkertätigkeiten. Drei solcher Projekte erhalten zusammen 96,7 Millionen Euro, mit Fördersätzen zwischen 0,45 und 1,88 Euro pro Kilogramm. Die Zuschüsse für alle Projekte liegen zwischen 8 und 246 Millionen Euro. Insgesamt werden in fünf Ländern rund 992 Millionen Euro an Fördermitteln ausgeschüttet. Die Wasserstoffproduktion muss innerhalb von fünf Jahren beginnen, die Förderung erfolgt über maximal zehn Jahre.

Im Einklang mit dem Clean Industrial Deal ist für Ende 2025 eine dritte Auktion mit einem Budget von bis zu einer Milliarde Euro geplant.

Österreichische H2-Projekte

Auch österreichische Projektbetreiber konnten sich an der EU-Auktion beteiligen. Aufgrund vergleichsweise hoher Strompreise war ihre Wettbewerbsfähigkeit im EU-Vergleich jedoch eingeschränkt.

Daher hat Österreich im Rahmen des Wasserstoffförderungsgesetzes eine ergänzende, nationale Auktion mit 400 Millionen Euro ausgeschrieben. Die Fördermittel werden im Auction-as-a-Service-Verfahren vergeben. Sieben Projekte haben sich beworben und werden derzeit durch die zuständige Abwicklungsstelle geprüft. Die Zuschläge sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.