05.12.2023

GRAMLI – Grüner Wasserstoff für die Industrie

Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung industrieller Produkte und Prozesse, insbesondere in Bereichen, die nicht oder nur schwer elektrifizierbar sind. LAT Nitrogen, dem derzeit größten Wasserstoff-Nutzer in Österreich, und VERBUND haben das Dekarbonisierungsprojekt GrAmLI (Green Ammoniak Linz) initiiert, bei dem Grüner Wasserstoff als Ausgangstoff zur Produktion Ammoniak im industriellen Maßstab eingesetzt wird.
Ammoniak ist eine farblose, ätzende und stark riechende chemische Verbindung, die aus Stickstoff und Wasserstoff besteht und es ist eine der wichtigsten chemischen Verbindungen in der Industrie. Ammoniak wird für verschiedene Zwecke verwendet.

Das gemeinsame Projekt umfasst die Herstellung von grünem Wasserstoff in einer industriellen Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 60 MW unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen und deionisiertem Wasser. Der grüne Wasserstoff wird für die Herstellung von Düngemitteln, Melamin und technischem Stickstoff im Borealis-Werk in Linz, Österreich, verwendet. Zudem ist die Nutzung der anfallenden Nebenprodukte wie Sauerstoff (O2) und Abwärme direkt am Standort geplant.
Der Elektrolyseur wird auch Netzdienstleistungen für das Transportnetz erbringen.
Die Elektrolyse-Anlage soll 2025 in Betrieb gehen und jährlich bis zu 90.000 Tonnen CO2 einsparen.

Am Borealis-Betriebsgelände in Linz ist die Errichtung einer 60 MW-Elektrolyseanlage geplant.
© Borealis

„Grüner Wasserstoff ist ein entscheidender Hebel, um die Energiewende voranzutreiben. Eines unserer strategischen Ziele ist es, VERBUND als zentralen Wasserstoffplayer zu etablieren“, sagt Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von VERBUND. „Als Partner der Industrie setzen wir gemeinsame Projekte um, die zur Dekarbonisierung von Industrieprozessen und zur Erreichung der Klimaziele beitragen.“

GRAMLI wurde bereits 2022 als IPCEI-Projekt anerkannt, was den Zugang zu Fördermitteln erleichtert. Im Juli 2023 entschied die EU-Kommission, GRAMLI aus Mitteln des EU-Innovationsfonds im Rahmen eines 1,2 Milliarden schweren Förderprogramms für Wasserstoffanwendungen in der Industrie zu unterstützen.