25.01.2025

Wasserstoff-Busflotte für Kärnten

Mit dem Projekt „DeCarB“ – Decarbonising Carinthian Bus Transport – errichtet das Land Kärnten als öffentliche Hand gemeinsam mit der Kelag eine Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff. Der aus erneuerbarer Energie erzeugte Wasserstoff (H2) soll in einem nächsten Schritt als nachhaltiger Antrieb im öffentlichen Personennahverkehr in der Region Villach eingesetzt werden. „Die Erzeugung von grünem Wasserstoff als Basis für den Betrieb von Wasserstoffbussen ist neben der Elektromobilität ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem umweltfreundlichen öffentlichen Verkehr. Mit einer Jahresproduktion von rund 150 Tonnen grünem Wasserstoff aus unseren regionalen, erneuerbaren Energiequellen schaffen wir die Grundlage, wasserstoffbetriebene Busse mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern im öffentlichen Verkehr einzusetzen“, so die beiden Kelag-Vorstände Reinhard Draxler und Danny Güthlein.

Nach dem Testbetrieb der Erzeugungsanlage soll der bei der Wasserstoffproduktion entstehende Sauerstoff als Nebenprodukt in der Müllverbrennungsanlage der Restmüllverwertungs GmbH in Arnoldstein genutzt werden. Weiters ist geplant, die bei der Wasserstoffproduktion anfallende Abwärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Damit leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs, sondern auch zur Energie- und Wärmewende in Kärnten.

Startschuss für erste Wasserstoffbusflotte im Mai 2026

Für die Erzeugung des Wasserstoffs wird ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet. Die Elektrolyse wird von der Kelag am Standort Arnoldstein in der Nähe der Abfallverwertungsanlage errichtet. Mit einer Leistung von 2 Megawatt können täglich rund 700 Kilogramm Wasserstoff werden. Davon werden 60 Prozent für die Betankung der Wasserstoffbusflotte, bestehend aus 35 Bussen der Österreichischen Postbus AG, verwendet. Neben den 35 Wasserstoffbussen, die Postbus im Regionalbusverkehr in Villach einsetzt, wird ein weiterer Wasserstoffbus im Villacher Stadtverkehr fahren. Insgesamt sind damit 36 H2-Busse im öffentlichen Verkehr in Kärnten im Einsatz. „Dieses ambitionierte Pilotprojekt, das wir gemeinsam mit unseren Partnern in nur drei bis vier Monaten Vorlaufzeit geplant haben, soll bereits Anfang 2026 in Betrieb gehen.

Busverkehr mit Wasserstoff im Kärntner Zentralraum

Wasserstoff ist der geeignete Kraftstoff, wenn hohe Nutzlasten und Reichweiten sowie kurze Betankungszeiten gefordert sind. Für die Betankung der 36 Busse mit Wasserstoff wird am Standort der Österreichischen Postbus AG in Villach vom Projektpartner Gutmann GmbH eine öffentliche Betankungsanlage errichtet und vom Tankstellenbetreiber Wolftank betrieben. Landesrat Sebastian Schuschnig: „Die Wasserstoffwirtschaft ist auf dem Vormarsch und gerade für die Dekarbonisierung des Verkehrs eine große Chance. Europaweit werden die Weichen in diese Richtung gestellt. Kärnten soll auch in Zukunft Vorreiter sein“, so der Landesrat und betont weiter: „Ziel ist es nun, EU-Förderungen nach Kärnten zu holen und durch den verstärkten Einsatz von Wasserstoff in den verschiedensten Branchen noch viele Jahre von der gesamten Wertschöpfungskette zu profitieren“.

© Büro LR Schuschnig