27.06.2025

Lichtenwörther Biogasanlage versorgt 850 Haushalte mit klimafreundlichem Biomethan

Seit 2006 betreibt die Öko-Energiegemeinschaft Lichtenwörth gemeinsam mit 24 engagierten landwirtschaftlichen Betrieben eine Biogasanlage. Während das erzeugte Biogas bisher zur Stromproduktion genutzt wurde, ermöglicht eine neue Aufbereitungsanlage nun die Herstellung von hochwertigem Biomethan. Damit können künftig rund 850 Haushalte versorgt und jährlich etwa 3.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Von Biogas zu Biomethan – so funktioniert die Umwandlung in Lichtenwörth

Biogas wird aus organischen Reststoffen wie Gülle, Ernterückständen oder Grünschnitt gewonnen. In sogenannten Fermentern wird diese Biomasse in einem anaeroben Prozess von Bakterien vergärt. Dabei entsteht Biogas. In den ca. 300 Biogasanlagen in Österreich wird das Gas größtenteils vor Ort in Blockheizkraftwerken direkt zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Die Verstromung erzielt dabei aber lediglich einen Wirkungsgrad von 30 Prozent.

In Lichtenwörth geht man nun einen Schritt weiter: Das Biogas wird aufbereitet und in Biomethan umgewandelt, wodurch es deutlich effizienter und flexibler genutzt werden kann. Die Biogasanlage wurde dazu technisch erweitert: Das Biogas wird nun mittels einer modernen chemischen Entschwefelungsanlage vorgereinigt und in einer hocheffizienten Membrananlage auf Erdgasqualität gebracht. Das so entstehende Biomethan kann anschließend über eine neu errichtete, 1,3 Kilometer lange Leitung direkt in das bestehende Gasnetz eingespeist werden und steht damit Haushalten und Betrieben zur Verfügung.

Investitionen in eine nachhaltige Energiezukunft

Die Investitionskosten für die Aufbereitungsanlage belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro. Bernhard Karnthaler, Geschäftsführer der EVN Biogas GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Vorhabens: „Mit diesem Zukunftsprojekt stärken wir nicht nur die regionale Kreislaufwirtschaft, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zur Versorgungssicherheit.“ Auch Bürgermeister Manuel Zusag zeigt sich stolz: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Landwirtschaft, Energieversorgung und Gemeinde an einem Strang ziehen.“

Die Biogasaufbereitungsanlage ist kompakt in Containern untergebracht.
EVN/Anton Ettl