27.03.2024

Mit dem Wasserstoffbus auf den Kahlenberg

Die Wiener Linien arbeiten mit Hochdruck an der Dekarbonisierung ihrer Busflotte. Dabei setzen sie neben der E-Mobilität auch auf die Wasserstofftechnologie. Ende Februar wurde das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung für H2-Busse bekannt gegeben.

Der portugiesische Hersteller CaetanoBus ging gemeinsam mit Toyota als Bestbieter aus dem mehrstufigen Verfahren hervor. Die Wiener Linien erhalten im Laufe des Jahres 2025 zehn Busse des Typs „H2.City Gold“, die mit Brennstoffzellentechnologie von Toyota betrieben werden. Die zwölf Meter langen, barrierefreien Busse werden künftig an der bereits bestehenden Wasserstofftankstelle von Wien Energie und Wiener Netze auf dem Gelände der Busgarage Leopoldau betankt. Damit kann für den Betrieb der Busse die vorausschauend errichtete H2-Infrastruktur des Wiener Stadtwerke-Konzerns genutzt werden.

Erzeugung Betankung und Service aus einer Hand

In der Busgarage Wien Leopoldau sind ca. 200 Busse stationiert und es gab eine Flüssiggasanlage. Diese wurde stillgelegt und die H2-Tankstelle in diesen Bereich integriert – ein großer Vorteil, da die bestehende Gasinfrastruktur nur umgebaut werden musste. Aber nicht nur die Tankstelle wurde sicherheitstechnisch an den Betrieb von H2-Bussen angepasst, sondern auch die ehemals für den Flüssiggasbetrieb errichtete technische Prüf- und Werkstatthalle.

Wie Helmut Meixner von der Wiener Netze GmbH beim ÖVGW-Forum Wasserstoff im vergangenen November berichtete, wird derzeit in Wien Simmering eine 3 MW PEM-Elektrolyseanlage mit Tankstelle zur Erzeugung von grünem Wasserstoff errichtet. Damit wird es künftig neben der H2-Tankstelle in Leopoldau im Norden Wiens eine weitere Anlage zur Betankung von H2-Bussen geben. Elektrolyseanlage und Tankstelle sollen noch im ersten Halbjahr 2024 in Probebetrieb gehen.

„Mit der Anschaffung der zehn Wasserstoffbusse setzen wir einen weiteren Meilenstein in unserer Wasserstoffstrategie. Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab: Von der Erzeugung des Grünen Wasserstoffs über den Transport und die Betankung bis hin zur Nutzung kommt alles aus einer Hand“, kündigt die stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke, Monika Unterholzner, an.

Testfahrten des H2-Busses erfolgreich verlaufen

Wiener-Linien-Geschäftsführerin Gudrun Senk ist mit den Ergebnissen des Testbetriebs zufrieden: „Wir haben in den vergangenen Jahren verschiedene Wasserstoffbusse auf Herz und Nieren getestet, vor allem im Sommer bei großer Hitze und damit unter erschwerten Bedingungen. Denn im Gegensatz zu Elektrobussen, die im Sommer eine größere Reichweite haben als im Winter, sind heiße Bedingungen für H2-Busse herausfordernder. Unser Anspruch ist hoch: Wir wollen die Emissionen reduzieren und gleichzeitig die Qualität des Angebots aufrechterhalten. Der Stadtbus von Caetano hat sich in unseren Tests sehr gut bewährt. Er wird unsere Fahrgäste in Zukunft emissionsfrei, leise und sauber durch die Stadt bringen.

Die Wiener Linien stellen die Linie 39A zwischen Heiligenstadt und Sievering bis 2025 vollständig auf Wasserstoffbusse um. Aufgrund der Steigungen, der kurzen Haltestellenabstände und des hohen Fahrgastaufkommens handelt es sich um eine der anspruchsvollsten Linien der Stadt, für die sich Wasserstoffbusse besonders gut eignen.

Die Wiener Linien erhalten im Laufe des Jahres 2025 zehn Busse des Typs „H2.City Gold“, die mit Brennstoffzellentechnologie von Toyota betrieben werden.
© Wiener Linien / Alexandra Gritsevskaja