Naturkraft versorgt RAG Austria mit Ökostrom zur Wasserstoffproduktion – ein Meilenstein für grüne Energie, regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit.
Das Unternehmen Naturkraft, eine Tochtergesellschaft der ENERGIEALLIANZ Austria (EAA), unterstützt Betreiber privater und gewerblicher Ökostromanlagen dabei, ihren Strom am freien Markt zu verkaufen. Ab sofort beliefert Naturkraft die Wasserstoffproduktion der RAG Austria AG in Gampern (Oberösterreich) mit Ökostrom aus Kleinwasserkraft, Photovoltaik und Windkraft. Von Juni 2025 bis Ende 2026 werden jährlich drei Gigawattstunden Strom aus 100-prozentig österreichischen erneuerbaren Quellen zur Verfügung gestellt.
Mit dieser Kooperation verstärkt die EAA ihr Engagement im Bereich Grüner Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für die österreichische Energiewende.
„Es freut mich, dass wir Teil dieses innovativen und zukunftsorientierten Projekts sind. Mit der Belieferung der Elektrolyseanlage der RAG in Rubensdorf mit Ökostrom von unserer Tochter Naturkraft ermöglichen wir die Produktion von Grünem Wasserstoff und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, betont Thomas Torda, Geschäftsführer der ENERGIEALLIANZ Austria.
Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria, erläutert den Nutzen der Kooperation: „Wir machen den Sommerstrom haltbar. Mit dieser wesentlichen Dienstleistung gelingt die Versorgung mit grüner Energie im Winter. Wir bieten die Lösung für das ganzjährige erneuerbare Energiesystem und unterstützen damit auch die inländische Wertschöpfung.“ Mit Wasserstoff könne die Energieversorgung auch bei winterlicher Dunkelflaute oder Niedrigwasser der Flüsse gesichert werden.
Pionierarbeit mit internationaler Strahlkraft
In der sektorenübergreifenden Demonstrationsanlage Rubensdorf wird 100 % Ökostrom CO₂-neutral mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Dieser wird im Rahmen des europäischen Projekts EUH2STARS im „Underground Sun Storage“ in Gampern gespeichert – der weltweit ersten unterirdischen Porenlagerstätte für 100 % Wasserstoff. Mit einem Speichervolumen von 4,2 GWh entspricht die Kapazität dem Sommerstromüberschuss von rund 1.000 PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern.
Standardisierung und Qualitätssicherung
Ein besonderer Fokus liegt auf der Qualitätssicherung der Wasserstoffproduktion. Gemeinsam mit E-Control haben Fachleute von RAG Austria und Naturkraft den Prozess zur Standardisierung von Herkunftsnachweisen weiterentwickelt – von Strom- zu Wasserstoffzertifikaten. Damit wird die Basis für eine einheitliche und transparente Nachweisführung geschaffen. Zugleich wird sichergestellt, dass der produzierte Wasserstoff den strengen EU-Vorgaben entspricht und RFNBO-konform ist (Renewable Fuels of Non-Biological Origin).
Wertschöpfung in Österreich sichern
Die RAG Austria und die EAA verfolgen das Ziel, die Wertschöpfung aus der Speichertechnologie im Inland zu halten und den Import teurer Technologien zu verringern. Ihre Zusammenarbeit bildet auch die Grundlage für weitere industrielle Anwendungen und soll politische Entscheidungsträger von den notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen überzeugen.
Mit ihrem verstärkten Fokus auf Grünen Wasserstoff leisten die Unternehmen einen entscheidenden Beitrag zur CO₂-Reduktion und stärken die Energieunabhängigkeit Österreichs. Durch die Kombination aus regionaler Erzeugung, innovativer Infrastruktur und energiewirtschaftlicher Expertise positionieren sie sich als Vorreiter der Energiewende.
