17.12.2023

Umstieg auf neues Heizsystem? - NEIN!

Umstieg auf Grünes Gas? – JA!

Das renommierte MARKET Marktforschungsinstitut hat im September/Oktober in einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen die aktuelle Stimmungslage bei österreichischen Haus- und Wohnungsbesitzer:innen mit Gasheizungen ausgelotet. Damit wurde jene Bevölkerungsgruppe erfasst, die selbst über ihr Heizsystem entscheiden kann. Der Fokus der Befragung lag auf der Wechselbereitschaft, der Einstellung zu möglichen Sanierungsmaßnahmen, dem Kenntnisstand über die Kosten einer Umstellung sowie auf dem Wissen um Grünes Gas.

Die Mehrheit ist (sehr) zufrieden mit der Gasheizung

Der überwiegende Teil der Befragten ist mit der Gasheizung zufrieden und besonders ältere Personen zeigen sich sehr zufrieden. Pluspunkte der Gasheizung sind dabei vor allem: Sauberkeit, geringer Aufwand beim Betrieb, geringer Platzbedarf, Verlässlichkeit und einfache Bedienung der Heizanlage.

Am wenigsten zufrieden zeigten sich die Befragten mit den Kosten. Mittlerweile entspannt sich die Lage jedoch wieder: aufgrund der Beruhigung auf den Märkten und weil die Preissenkungen an die Kunden weitergegeben werden.

Nur ein Zehntel plant einen Heizungswechsel „auf jeden Fall“

Vor allem die über Sechzigjährigen, aber auch die Altersgruppe ab Vierzig stehen einem Heizungswechsel kritisch gegenüber. Rund um den Wechsel denkt man vor allem an den finanziellen Auswand. Das Argument „Klimaschutz“ trägt nicht zur Bereitschaft bei, die hohen Kosten zu tragen. Die deutliche Ablehnung einer Heizungsumstellung resultiert offenbar daraus, dass Angehörige dieser Altersgruppen (vor allem als Einfamilienhausbesitzer) in besonderem Ausmaß und persönlich betroffen wären.

@shutterstock

Die Umstiegskosten werden als nicht angemessen betrachtet

Drei Viertel der Befragten ist bewusst, dass ein Heizungswechsel in vielen Fällen nicht auf den Tausch des Heizgerätes beschränkt ist, sondern weitere Sanierungsmaßnahmen erfordert. Die Kosten werden durchschnittlich auf etwa 60.000 Euro geschätzt. Diese Umstiegskosten sind für die Mehrheit nicht akzeptabel. Nur wenn der Staat diese Kosten übernimmt, würde knapp die Hälfte der Befragten auf ein anderes Heizsystem umsteigen.

Dabei wird der Kostenaufwand von den Befragten noch erheblich unterschätzt. Laut Berechnungen der Institute Econmove und Economica würde die Umstellung von Gas auf eine Luftwärmepumpe inklusive aller erforderlichen Sanierungsmaßnahmen für ein Einfamilienhaus (erbaut Ende der 1970er-Jahre, Wohnfläche 111 m2) Kosten von rd. 166.000 Euro verursachen, für ein Haus mit 180 m2 rd. 250.000 Euro (Preisbasis August 2022).

Grünes Gas wird als Alternative wahrgenommen

Erneuerbare Gase werden als interessante Alternative wahrgenommen. Eine klare Mehrheit der Befragten würde lieber zu Grünem Gas als zu einer neuen Heizform wechseln. Es wäre daher sinnvoll, Anreize so zu setzen, dass es Förderungen nicht nur für den Ausstieg aus einer Gasheizung gibt, sondern auch für den Umstieg von einer alten Gasheizung auf moderne Gasheizgeräte (z.B. Brennwertgeräte, Gaswärmepumpe, Hybridgas/Wärmepumpenheizungen) – in Verbindung mit der Auflage, diese mit Grünem Gas zu betreiben.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen an die Politik

Technologieverbot ist auch im Neubau der falsche Weg! – Vor dem Hintergrund der guten Beliebtheitswerte von Gasheizungen ist das Umfrageergebnis ein Auftrag für die Politik, die Gasheizungs-Technologie auch im Neubau nicht komplett zu verbieten, sondern Heizsysteme, die mit Grünem Gas klimaneutral betrieben werden, weiterhin zuzulassen. In der aktuellen Fassung des EWG werden nämlich auch Technologien verboten, die kostengünstig CO2-frei betrieben werden können.

Mittel kosteneffizient einsetzen! – Die von der Bundesregierung vorgesehene 1 Mrd. Euro sollte so kosteneffizient wie möglich verwendet werden. Die geförderten Technologien (z.B. Wärmepumpen) orientieren sich jedoch an neueren Gebäuden und lassen sich bei Bestandsgebäuden oft nur bedingt einsetzen. Hier würde die Nutzung von Grünem Gas und beispielsweise Hybridtechnologien eine zeitnahe und kostengünstige Lösung für die Vermeidung von CO2 bieten – ohne große und teure Umbauten.

Jede Gas-Brennwertheizung kann mit Grünem Gas betrieben werden. Brennwertheizungen sind sparsamer, erzeugen weniger CO2 und können auch mit Grünem Gas betrieben werden.
@ Shutterstock

Alle neuen Entwicklungen und grundlegende Fakten zu Grünem Gas finden Sie auf der rundum erneuerten Website gruenes-gas.at.

Eine besondere Empfehlung:
Sehen Sie sich das „energiegeladene“ Video von Science Buster Dr. Martin Moder an, der nicht nur eine gewaltige Menge Wissen über Grüne Gase in wenigen Minuten vermittelt, sondern dabei auch bestens unterhält.