Die Grünen Gase Wasserstoff, Biomethan, Synthesegas sind die umweltfreundliche Energie der Zukunft Die Grünen Gase Wasserstoff, Biomethan, Synthesegas sind die umweltfreundliche Energie der Zukunft

Biomethan

Biomethan ist ein natürlich vorkommendes Gas, das primär aus landwirtschaftlichen Abfällen, Biomüll, organischen Reststoffen oder Gülle erzeugt wird. Laut neuesten Studien können etwa 50 % des Gasbedarfs durch erneuerbares bzw. Grünes Gas gedeckt werden, ohne anderen Anwendungen Rohstoffe zu entziehen.

Biogas und Biomethan aus Österreich

In Österreich existieren etwa 300 Biogasanlagen. Bei den meisten Anlagen wird das Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur umweltfreundlichen Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Dabei wird allerdings nur ein Teil der im Biogas enthaltenen Energie tatsächlich nutzbar gemacht. Bei der Verstromung liegt der Wirkungsgrad bei 30 %, das heißt: Nur etwa ein Drittel der im Biogas enthaltenen Energie wird in Strom umgewandelt.

Anders verhält es bei der Aufbereitung zu Biomethan: Durch Reinigung des Biogases entsteht ein Energieträger mit den gleichen Eigenschaften wie Erdgas, der direkt in das bestehende Gasnetz eingespeist werden kann – und das mit einem Wirkungsgrad von bis zu 98 %, also nahezu ohne Energieverluste.

In Österreich wird aufgrund der attraktiven Ökostromförderung hauptsächlich Strom und Wärme aus Biogas gewonnen. Die Subvention garantiert den Stromproduzierenden festgelegte Preise und Investitionszuschüsse.

Felder in der Abenddämmerung

Biomasse – der Rohstoff für die Biogasproduktion

Die Rohstoffe, aus denen Biogas erzeugt wird, nennt man Biomasse. Es handelt sich dabei um Abfall- oder Reststoffe aus unterschiedlichen Bereichen:

  • Ernterückstände aus der Landwirtschaft
  • Holzreste aus der Forstwirtschaft
  • Kommunale Abfälle wie Gras, Laub oder Grünschnitt
  • Abfälle aus der Lebensmittelindustrie wie z. B. aus Molkereien, aus der Pflanzenöl-Produktion oder der Zuckerindustrie
  • Abfälle aus Großkantinen und dem Lebensmittelhandel
  • Biomüll
  • Klärschlamm
  • Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Tiermist

Entgegen der verbreiteten Annahme wird der Nahrungsmittelanbau von der Biogasproduktion nicht beeinträchtigt.

Biomüll auf einem Komposthaufen Grünschnitt
Maisstroh auf einem Komposthaufen

Die Funktionsweise von Biogasanlagen

Nachdem die Biomasse in der Anlage eingetroffen ist, wird sie gegebenenfalls sortiert, aufbereitet oder gereinigt. Anschließend gelangt sie in die charakteristischen kuppelförmigen Speicher, die als Fermenter bezeichnet werden. Unter Ausschluss von Sauerstoff fermentieren Bakterien die Reststoffe – so entstehen sowohl Biogas als auch Gärreste.

Die Gärreste können im Sinne einer Kreislaufwirtschaft als nährstoffreicher Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Der Dünger trägt zur Verbesserung der Bodenstruktur bei und erhöht den Humusanteil auf den Ackerflächen. Das verbessert die Wasserspeicherkapazität des Bodens, wodurch Ernteausfälle in trockenen Zeiten vermieden werden können.

Wird eine Biogasanlage korrekt betrieben, stinkt nichts. Das Gas wird in einem geschlossenen Kreislauf produziert und kann nicht entweichen. So ist die Gefährdung von Anrainerinnen und Anrainern ausgeschlossen. Im Vergleich zu Gülle sind auch die Gärreste deutlich geruchsreduziert.

Biogas Anlage

Wie wird Biomethan hergestellt?

Vorteile für Umwelt und Wirtschaft

  • Biomethan ist ein CO2-neutraler Brennstoff. Bei seiner Verbrennung (z. B. beim Heizen) wird lediglich so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanzen zuvor während ihres Wachstums aufgenommen haben.
  • Die Umwandlung von organischen Reststoffen erfolgt in Biogasanlagen kontrolliert und ohne Emission von Treibhausgasen – im Gegensatz zur Verrottung im Freien.
  • Biogas ist im Vergleich zu Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie wetterunabhängig, langfristig speicherbar und permanent verfügbar.
  • Biomethan lässt sich problemlos über die bestehende Gasinfrastruktur transportieren und speichern. Es kann so je nach Bedarf eingesetzt werden und garantiert Versorgungssicherheit.
  • Biogas und Biomethan sind flexibel einsetzbar, sei es zur lokalen Energiebereitstellung, als Energieträger im Mobilitätssektor, in der Industrie oder im Haushalt.
  • Die Herstellung von Biogas und Biomethan kann wirtschaftliche Impulse in strukturschwächeren Regionen setzen und zur regionalen Wertschöpfung beitragen.
Landschaft mit grünen Feldern Biogasanlage von oben
Eine Kuh auf einer Weide

Mit Christa Kummer bei der Biogasanlage Bruck an der Leitha

Christa Kummer, ORF-Wetter-Expertin und Klimatologin, hat mit uns die Biogasanlage Bruck an der Leitha besucht. Die Biogas-Expertinnen und -Experten vor Ort erklären, wie Abfälle aus der Küche, Landwirtschaft oder der Lebensmittelindustrie zu neuer, grüner Energie umgewandelt werden.

Erhöhung des Einsatzes von Biomethan im Wärmebereich

Erschließbare Potenziale an Biomethan und Synthetischem Methan (Bio-SNG = Synthetic Natural Gas) aus Reststoffen

Machbarkeitsuntersuchung Biomethan aus Biomasse

Wasserstoff
Synthetisches Gas
Anwendungsbereiche